21. Februar 2015

Ein Wort zu Martin Luther

Viele Ausdrücke, die er schuf, als er das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzte, führen wir noch heute im Munde:

Feuertaufe, Bluthund, Selbstverleugnung, Machtwort, Schandfleck, Lückenbüßer, Gewissensbisse, Herzenslust, Morgenland, friedfertig, Nächstenliebe, Lästermaul, Lockvogel, Firmament, geistreich, Geizhals, prahlen, Schauplatz, Vorhaut, Pöbel, kleingläubig, Feigenblatt, Sündenbock … 

Auch Redewendungen wie: 

Perlen vor die Säue werfen, ein Buch mit sieben Siegeln, die Zähne zusammenbeißen, etwas ausposaunen, im Dunkeln tappen, ein Herz und eine Seele, auf Sand bauen, Wolf im Schafspelz, Rat und Tat, seine Zunge im Zaum halten, schlecht und recht, Fleisch und Blut, Mark und Bein gehen auf ihn zurück. Seine sprachschöpferische und stilistische Leistung ist einzigartig.
––––––––––––––––––––
Anm. Wieso eigentlich sprechen seine Nachfahren, die an den Mikrofonen deutscher Rundfunkanstalten sitzen, seinen Namen englisch aus, wenn von dem Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King die Rede ist? Bei dem einen klingt es Martin Luuser King, bei dem anderen Martin Lusser King, vielleicht gibt es noch eine dritte Variante zwischen Luuser und Lusser. Nach Luther jedenfalls klingt es nie.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen