Was will einem da schon einfallen? |
31. August 2015
30. August 2015
Erich hat einen Tic: Alle naselang greift er sich in den Schritt. Den Sack kratzen als eine Art Selbtvergewisserung, vermutlich. Maria grinst mich an, sie scheint mich beobachtet zu haben. Ich fühle mich ertappt und tue so, als wüsste ich nicht, was sie meint. Ihr Blick gibt nicht nach, und ich muss schließlich lachen. Darf man an euerem Vergnügen teilhaben? fragt Erich. Nein! erwidert Maria. Umso mehr müssen wir jetzt lachen. Ihr seid Kindsköppe, meint Erich und lacht mit.
29. August 2015
Gespräch mit einer Nachbarin
„Wie geht’s Ihrem Mann?“
„Wie?“
Stimmt ja, sie hört nicht gut. „Ob es Ihnen gutgeht, habe ich gefragt?“
„Wie soll es ihm schon gehen?“
Jetzt hat dich die Alte doch gelinkt.
28. August 2015
27. August 2015
Schlappeseppel, Aschaffenburg |
Er ließ die Maschine noch einmal knurren. Dann bockte er sie auf, setzte den Wehrmachtshelm ab und ging auf den
Nachbartisch zu, wo der Mann, der an der Ecke saß, bewundernd feststellte, dass
die ja glänze … Ja, das brauche schon viel Zeit, sehr viel Zeit, erwiderte er,
um sie auf Hochglanz zu bringen. Der Mann meinte, das könne er sich vorstellen,
dass man da viel Zeit brauche. Der Haley-Fahrer fragte, ob er sich dazusetzen
dürfe. Aber natürlich, rief die Frau, bevor ihr Mann was sagen konnte. Er
bestellte einen Radler, und dann sprachen sie darüber, wie man so eine Maschine
pflegt, und dass das bestimmt nicht so einfach ist, meinte die Frau. Denn die
glänze ja … Einfach ist das nicht, sagte der Haley-Fahrer. Bestimmt nicht,
sagte der Mann. So was braucht Zeit, sagte seine Frau, viel Zeit. Sehr viel
Zeit, sagte der Haley-Fahrer, wenn sie schön glänzen soll.
26. August 2015
25. August 2015
24. August 2015
Sie konnte es nicht ausstehen, wenn er sich
nicht geziemend benahm. Man kann doch wohl eine Stunde ruhig auf
seinem Hosenboden sitzen. Das ist doch nicht zuviel verlangt! Im Wirtshaus kann
er es doch auch. Warum also nicht hier, wo es sich nicht gehört, die
Konzentration der anderen durch Gezappel zu stören. Als der Vortrag zu Ende
war, stupste er sie an und flüsterte: „Interessant, oder?“ Statt ihn zu
bestätigen – wusste sie doch, dass er nur gut Wetter machen wollte –, blickte
sie starr geradeaus und blähte die Nüstern.
23. August 2015
Der junge Mann in Seligenstadt
Seine Stimme ist fistelig, völlig unpassend
zu seiner massigen Figur. Wie ein Kontrabass, der Geigentöne von sich gibt.
22. August 2015
20. August 2015
M.
Er ist ihr aller Gönner und Wohltäter. Alles, was sie haben, ist ihm zu
verdanken. Nur das schöne Wetter ist die Gabe des Himmels, obwohl sie sich da nicht
so sicher sind.
18. August 2015
Freund Labi
Als sie im Biologie-Unterricht
die typischen Eigenschaften der einzelnen Hunderassen behandelten und der
Lehrer die des Labradors schilderte, hatte Valentin seinen Spitznamen weg. Aber
nicht, weil er sonderlich gerne das Schwimmbad aufgesucht hätte, sondern fraß
wie ein solcher.
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