24. Oktober 2014

Gestern Abend beim Äppelwein

Sein exakt gescheiteltes, glattes Haar verlieh ihm das Aussehen eines Mannes, der, bevor er das Haus verlässt, sich dreimal versichert hat, dass die Kühlschranktür und sein Hosenriegel geschlossen und das Licht in allen Zimmern gelöscht ist. Mit einem Stück Baguette wischte er den Rest der Sauce vom Teller und steckte es sich in den Mund. Dann nahm er das nächste Stück und wischte sorgfältig nach, als wollte er den Teller polieren. Mit dem Ausdruck tiefer Zufriedenheit schob er ihn auf die Seite und blickte abwesend vor sich hin. Nur das rhythmische Trommeln von Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand gab kund, dass er noch lebte. „Hey, Mann“, brummelte seine Begleiterin, „ich hab dich was gefragt!“ Erstaunt sah er sie an und fuhr ihr beschwichtigend mit der Hand über den Arm: „Wie?“ 

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