30. September 2015


„Der Islam ist eine friedliebende Religion.“
Aiman A. Mazyek, Vorstandsvorsitzender des Zentralrats der Muslime.

Denn: Das in Ankara ansässige  Sozialforschungszentrum MetroPoll hat im Berichtszeitraum vom 17. bis zum 20. Januar 2015 etwa 2.760 Türken zu den Themenfeldern Religion, Gewalt und Freiheit befragt. Mit dem Ergebnis, dass am Beispiel der Anschläge auf das Satiremagazin Charlie Hebdo 20 Prozent der Befragten, umgerechnet etwa 15 (in Worten: fünfzehn) Millionen Türken, Gewalt im Namen ihrer Religion befürworten.

29. September 2015

Heute vor 100 Jahren bist Du geboren worden.
24 Jahre danach zogen sie Dich ein, um Dich 5 Jahre später umbringen zu lassen.


28. September 2015

Liebe Journalisten,

gewöhnt Euch doch endlich mal ab von Schummelei und Schummel-Software zu sprechen! Was VW angerichtet hat, ist schwerer Betrug mit vorsätzlicher Körperverletzung! Wollt Ihr das denn nicht kapieren?! Oder dürft Ihr nicht?

27. September 2015













In seiner Kindheit grauste es ihm vor den öden Wanderungen am Sonntag. Was interessierte es denn einen Bub, stundenlang durch die Gegend zu latschen? Oder gar der abschließende Gang ins Gasthaus, wo die Erwachsenen ewig herumsaßen, über Dinge redeten, die mit jedem Schoppen lustiger wurden, was einem Zwölfjährigen, der nicht ganz auf den Kopf gefallen war, ziemlich dämlich vorkam?!

26. September 2015

Der Blog hat Geburtstag!

Vor einem Jahr erschien der erste Beitrag. Seitdem sind 388 erschienen. Was ich dazu noch sagen wollte: Nur Goethe hat ausschließlich Einser geschrieben.

25. September 2015

Er steht im Ruf, ein Draufgänger zu sein, manche nennen ihn Lebemann, andere Hurenbock, wozu er selber beitrug, indem er seinem Kumpel, der bekanntermaßen sein Maul nicht halten kann, stets brühwarm von seinen amourösen Abenteuern erzählt. Aber vielleicht ist das ja beabsichtigt. Zuzutrauen wäre es ihm.

24. September 2015

Früher, wenn Männer behaupteten, Frauen hätten Probleme mit dem Einparken, nannte man das – Vorurteil. Heute ist es Sexismus. 
(Die müssten mich mal einparken sehen –­! Da lacht die Irene! Stimmt's?)

23. September 2015

Ihr giftiger Blick traf ihn wie ein Peitschenhieb mitten ins Gesicht. Er wusste, das hieß drei Tage Abstinenz.
„Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen müssen, uns zu entschuldigen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land." Angela Merkel, Bundeskanzlerin

„Wäre es da nicht einfacher, Sie lösten das Volk auf und wählten ein anderes?“ (frei nach Bert Brecht)

22. September 2015






Es nieselt seit Stunden, als wollte es immer so weiter nieseln, den ganzen Tag lang und die nächsten Tage, und nie wieder aufhören.

21. September 2015

Sie zeigte Zähne und voluminöse Brüste, die sie weit nach oben gewuchtet trug. Irgendwie glich sie einem Kapaun, dem Herrn Pfarrer Klein seine Haushälterin. Klar, dass sich die Leute das Maul zerrissen haben. Wer weiß, wer weiß, sagten sie. Vielleicht wusste ich es –? Jedenfalls habe ich gehört, da war ich vierzehn, wie sie ihn mit Du ansprach. Ich habe das aber schön für mich behalten. Eben, als ich im Radio hörte, dass heute in Fulda die Deutsche Bischofskonferenz angefangen hat, fiel mir das plötzlich ein.

20. September 2015


Eltville


Nur ein paar Vogelstimmen waren zu hören und das Plätschern der Wellen gegen die Steine an der Uferböschung, in deren Spalten sich die Wellen brachen und sich in Schaum verwandelten, aus dem sich Bläschen lösten, die in die Luft schwebten und auf dem Gehweg landeten und zerplatzten. 

18. September 2015

Sie stieß ein Ach! aus, wie sie es immer ausstößt, wenn einer von seinem vereiterten Weisheitszahn, Ärger mit dem Finanzamt oder sonst etwas Verdrießlichem berichtet. Man weiß, dass sie den Schmerz nicht nachvollziehen kann, weil keiner den Schmerz, den ein anderer empfindet, nachvollziehen kann. Dennoch, ihr Ach! tut gut. Dieses Mal ging es um den Verlust eines Personalausweises, den ihrigen. Hoffentlich ist er nicht einem Kriminellen in die Hände gefallen, sagt sie und schaut mich fragend an. Hoffentlich nicht, wiederhole ich in Gedanken und sage: Wird schon gutgehen! Jetzt erst merke ich, wie tröstlich ein Ach!  ist. Heute Abend werde ich es üben. 

17. September 2015

Für das, dass er ein Heidengeld verdient, gibt er sich in seinem Outfit sehr bescheiden. Selbst wenn er es für opportun hält, oder es einem gesellschaftlichen Gebot entspricht, sich in Schale zu werfen, wie letzte Woche bei der Hochzeit seines hochmögenden Cousins, sieht er immer noch aus, als käme er auf direktem Weg von H&M. 

16. September 2015



Eltville, Rheingau
Selbst im Freien hält der Raucher seine Zigarette verschämt auf die Seite. Den Aschenbecher hat er unter den überhängenden Blumen des Tischschmucks versteckt. Die Kippe drückt er gewissenhaft mit dem Daumen aus, damit ja kein Fusselchen mehr nachglimmt und die Umgebung belästigt.

15. September 2015

Eine Kreuzfahrt, die ist lustig …

Schweigend liefen wir die Abtsgasse hoch in die Wallstraße zum Lobster. Dem Wirt war der Rheingauer Riesling ausgegangen. Wir entschieden uns für Sancerre und gingen nach draußen an einen der Bistrotische. „Ich glaube, meine Alte hat einen an der Klatsche“, brach er das Schweigen und starrte ewig lange ins Glas. Zaghaft fragte ich: „Wie … wie meinst du das?“ „Wie ich das meine?“ Er atmete tief durch. „Sie will eine Kreuzfahrt machen.“ „Jesses –!“ entfuhr es mir. „Ich und eine Kreuzfahrt!“ sprach er kopfschüttelnd. „Und du kannst sie nicht davon abbringen?“ „Kennst sie doch. Wenn die sich was in den Kopf gesetzt hat … “ Wir prosteten uns zu. „Finde dich halt damit ab. Es gibt Schlimmeres.“ Etwas Banaleres war mir nicht eingefallen. „Du hast gut reden“, brummte er. Sie hat wirklich einen an der Klatsche … eine Kreuzfahrt, und das mit ihm! Im Krieg haben sich Soldaten ins Bein geschossen, um dem Grauen zu entgehen. Ich überlegte, was er sich antun könnte. Vielleicht könnte er … „Du könntest dir eine Verletzung beibringen. Ich meine … also … nichts Schwerwiegendes … aber …“ Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Die Eier quetschen, oder was?“ „Nee“, lenkte ich ein,  „so weit würde ich nicht gehen.“ „Ich glaube, du hast auch einen an der Klatsche.“ „Wahrscheinlich“, erwiderte ich, und wir müssen beide lachen. Gestern schickte er mir eine SMS. „Sind auf Landgang in Palma. Hätte auf Dich hören sollen!“

14. September 2015

War es Sparsamkeit, weshalb er den Cigarillo nicht endlich ausdrückte, oder schmeckte der Stummel besonders würzig? Eben passierte, was längst abzusehen war … Als er ihn zwischen Zeige- und Mittelfinger klemmte, verbrannte er sich und ließ ihn reflexartig fallen. „Herrgott noch mal“, fuhr seine Frau ihn an, „kannste nicht aufpassen!“ Kleinlaut grunzte er: „Is ja nix passiert.“ Er trat ihn aus und wedelte die Asche vom Hosenbein. „Bitteschön!“ Die Kellnerin stellte ihr eine Tasse Kaffe hin. „Danke sehr“, erwiderte sie scheißfreundlich. „Der Herr noch einen Wein?“ Er sah seine Gattin fragend an und erwiderte lächelnd: „Nein, danke.“ Einem alten Ehemann genügt ein kurzer Blick und er weiß, was seine Frau denkt.

13. September 2015

Stalin ließ noch die Trittbretter an seinem Auto abmontieren und die Vorhänge in seinen Räumen verkürzen, um sich vor Mordanschlägen zu schützen. Heutzutage gelingt es keinem, unbemerkt in die Nähe eines Staatschefs zu kommen. Die Gefahr geht eher von vergifteten Nahrungsmitteln aus, als von Schusswaffen, meint einer der fünf Leibärzte des türkischen Präsidenten Erdogan. Deshalb lässt Erdogan in einem Speziallabor seines Palasts alle Speisen und Getränke auf radioaktive Strahlung, chemische Stoffe und Bakterien prüfen, bevor sie auf seinem Esstisch landen. Ob ...? Glaube ich nicht.

12. September 2015

Mit den Frauen hat er sein Problem. Nicht, weil Frauen nicht auf dicke Männern stehen. Man kann sie schließlich auf Diät setzen, bis es dünne Männer sind. Es hat auch oft genug Erfolg versprechend angefangen. Aber meist war schon kurz danach Schluss; spätestens dann, wenn sie feststellten, dass es ihn nur im Doppelpack mit seiner Mutter gibt. Sie, eine Augenärztin, die das Leben kennt und ihren Mann nicht halten konnte, stellt dann erleichtert fest: Wie soll das nur weitergehen, der Junge geht doch auf die Fünfzig zu!

11. September 2015



 

Wieso habe ich noch nie einen an ihrem Stand gesehen? Ich kaufe ein Päckchen Salz, 200 Gramm zu € 1.80. Sie ist sehr freundlich. Später, beim Griechen, kaufe ich noch ein Kilo. Das kostet € 1.15. Mein Kausalitätsbedürfnis ist befriedigt.