4. November 2014
Gestern Abend im Weinlokal
Fritz wippt mit den Füßen, fährt sich mit der Hand übers Haar, wischt sich mit dem Deutefinger die Mundwinkel aus, zieht die Unterlippe durch die Zähne, stets ist ein Teil seines Körpers in Bewegung. Man sollte sich schon zu Lebzeiten mit dem Tod beschäftigen, empfiehlt der Mann am Nebentisch. Ja, wann denn sonst? Würde Lisbeth nur halb so freundlich aussehen wie ihr Vierbeiner unterm Tisch, man müsste sie liebhaben. Rainer unterbricht Ute, bevor sie den ersten Satz beenden kann. Im Fußball nennt man das forechecking, eine Taktik, die angewandt wird, um den Gegner schon im Ansatz daran zu hindern, sich entfalten zu können. Und Ute, sie sieht ihn an, als hätte sie aus Versehen die Notbremse gezogen. Die Grübchen geben Heide ein mädchenhaftes Aussehen. Immer scheint sie zu lächeln oder lautlos zu lachen. Beneidenswert, solche Grübchen, siehst immer freundlich aus. „Was schreibst du denn die ganze Zeit?“ fährt mich Lisbeth an. Ich sage: „Entschuldige!“ und stecke den Zettel ein.
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