19. März 2015

Vielleicht steigt er demnächst auf einen Leopard um.

Schließlich entdeckte ihn einer in seinem Seminarraum. Er war dabei, seinen linken Zeigefinger, den er sich beim Griff in die Schreibtischschublade an einer Reißzwecke gestochen hatte, mit Mercurochrom zu behandeln, ein Desinfektionsmittel, das er immer dabeihat, wie andere Leute ihren Personalausweis. Wenn es um seine Gesundheit geht, ist er von fanatischer Wachsamkeit. Ein bisschen Husten, und schon erscheint er beim Arzt und lässt sich die Lunge abhören. Nur wenn er in seinem Porsche sitzt, kennt er kein Pardon. Mit quietschenden Reifen zieht er los wie ein Vorstadtcasanova, der seiner Tusse imponieren will, und ab geht die Post, und immer auf der linken Spur. Bis vor kurzem! Zwischen Frankfurt und Wiesbaden war er Zeuge eines Auffahrunfalls geworden. Der Anblick des Fahrers, den die Feuerwehr aus dem zusammengequetschten Passat mit einem Schneidbrenner herausholte, muss ihn schwer geschockt haben. Schon am nächsten Tag beschloss er, seinen Porsche gegen einen Mercedes einzutauschen. 

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